Ausstellung im ATELIER 5B

Cristina Blank, Jürgen Oliver Blank und Thorsten Fuhrmann

St. Jakob’s Bergerl 2, Schondorf/Ammersee

25.10. – 16.11.2014, Sa/So 15 – 18 Uhr

Vernissage 24.10. 19 Uhr

Performance von Cristina Blank und Thorsten Fuhrmann, Jürgen Oliver Blank mit Zeitmesser, Foto Katrin Gabriel

 

Zur Ausstellungseröffnung gab es eine ungewöhnliche Performance: Cristina Blank und Thorsten Fuhrmann lieferten sich gleich mehrere Einminuten-Duelle. Dazu  bewaffneten sie sich mit einer leeren Postkarte, Stiften und Stempeln – wie auf obigem Bild zu sehen. Dann wurde getauscht. Heraus kamen übermalte Stempelkarten und bestempelte Malereien in bunter Vielfalt und eine neue Kunstszene war geboren: die DuellArt.

Um Werke in Postkartengröße geht es überhaupt bei dieser Ausstellung: alle Wände sind in verwirrender Vielfalt behängt. Es gab schon eine Vorpräsentation der Mailart-Aktion, die Cristina und Jürgen Oliver Blank angeschoben haben und bei der jeder ein oder mehrere Karten mit dem Thema Angels & Demons noch bis 15.12.14 einschicken kann.

Torsten Fuhrmann öffnete die Schätztruhe aus den Archiven der drei Künster und konnte etliche Projekte dieser kleinformatigen nicht kommerziellen Kunstszene vorstellen. So z. B. Retourenkarten aus den 70er Jahren oder Blicke aus dem Fenster. Herr Blank wiederum verblüffte mit einer dicken Mappe voller Briefmarkenseiten, alle von Künstlern gestaltet und wie er versicherte wirken die so authentisch, dass selbst die Post sie anerkennt.

Eine ungewöhnliche Ausstellung, die gute Laune macht.

 


 

Ausstellung Asyl in der Schalterhalle

im Historischen Bahnhof Starnberg am See

Adidal Abou-Chamat, Jakob Berr, Katharina Kreye

24.10. bis 16.11.2014, Fr/Sa/So 14-18 Uhr

Vernissage 23.10. 19 Uhr, Musik aus Zimbabwe mit Pamuzinda

 

Bilderwand Adidal Abou-Chamat - Foto Katrin Gabriel

 

Wieder einmal hat der Bauhof der Stadt Starnberg die ehemalige Schalterhalle komplett neu ausgestaltet, um Thema und Werke dreier Künstler ihrer ganz individuellen Wirkung zuzuführen.

Man merkt der Ausstellung an, dass daran über Monate gearbeitet wurde. So erscheint es logisch, wenn auch die Besucher gefordert werden; denn die kleinformatigen und schlicht weiß gerahmten Fotos setzen Fragezeichen.

Was ist an diesem kleinen Landschaftsausschnitt besonderes?

Warum ist die Gegend immer schwarz/weiß (dann ist sie von Jakob Berr)?

Wieso finden sich in Manchen eine auffällig bunt gekleidete Person (Katharina Kreye)?

Weil keines der Fotos weder Titel noch Signum preisgeben, musste dies erfragt werden. Weitere Antworten lieferten die Kuratoren K. Kreye, U. Prusseit und U. Steglich-Schaupp:

Die Künstler hatten sich Anfang des Jahres Gedanken gemacht, wie sich Asylanten wohl fühlen mögen, die in den gezeigten idyllischen aber einsamen Gegenden Deutschlands untergekommen sind: in der Eifel, im Mühltal usw. - also weit entfernt nicht nur von ihrer Heimat, sondern auch von Zivilisation und Infrastruktur.

Der Fotojournalist für die SZ, Herr Jakob Berr hatte sich besonders intensiv dieses Themas angenommen und auch die Kunstpreisträgerin der Stadt Starnberg, Frau Kreye dafür interessiert, so dass diese Bilder entstanden sind.

An der Stirnwand hängen dicht an dicht kleine Dibondplatten. Adidal Abou-Chamat, ebenfalls von der Stadt ausgezeichnet, hat sie mit 33 verstörenden Zeichnungen versehen. Sie alle korrespondieren miteinander, zeigen verfremdete Helden und Idole der 60er Jahre. Frau Prusseit (auch sie eine Preisträgerin) nannte sie frech, kess, gewalttätig.

Fünf Musiker aus Zimbabwe konnten dazu mit ihren Percussion Darbietungen trotz des nachdenklich stimmenden Themas „Asyl“, einen erheiternden Gegenpol installieren.

 


 

Murnauer Kunstnacht

2. Okt. 2014, 16 – 22 Uhr

 

Foto Katrin Gabriel: Musik im Kurpark  

Murnaus Fußgängerzone braucht sich nicht heraus zu putzen, um attraktiv und anziehend zu sein., das erreichte Anfang des 20. Jahrhunderts Stararchitekt Gabriel von Seidl. Aber zur Kunstnacht legt Murnau doch noch weiter zu: die Fußgängerzone präsentiert sich als quirliger Salon, angefüllt mit jeglicher Art von Kunst: unterschiedliche Architektur und Kirchenöffnung, Musik von Irish Folk bis Reggae, sowie vielfältigster bildnerischen Arbeiten: Es gab 17 Auftritte an 12 Orten. Einzelhändler zeigten Bilder aller Genres in ihren Schaufenstern: kleine und große Landschaften, Bilder von Tieren, Menschen, Fotoarbeiten. Damit wurde Murnaus gute Stube zur Galerie umfunktioniert, in der eine anspruchsvolle Vernissage mit allem was dazu gehört geboten wird, dazu leuchtete der Halbmond.

 

  

Murnau Fu0gängerzone                                                Col art im Kulturzentrum                   Fotos Katrin Gabriel

In vielen Geschäften herrschte undurchdringliches Gedränge, da war es gut, dass die Kunstwerke sicher in den Schaufenstern platziert waren. In einem Blumenladen stand hinter einem frei schwebenden Rahmen ein herrliches Blumenengagement, einfach schön. Menschentrauben strömten auch durch kleine Gassen, hin zum Kultur- und Tagungszentrum. Trat man dort ein, strahlte die bunte Vielfalt der col art im Hauptraum. Im Park sorgte die 9köpfige Band Dub á la pub, Gewinner des European Reggae-Contests 2011,  für ausgelassene Stimmung.

Zugegebener Maßen konnte man sich von diesen Rhytmen schwer los eisen, doch der Kunstverein Murnau, gleich um die Ecke am Burggraben, lockte als weiterer Magnet mit seiner Ausstellung Money.

 


 

Diesmal über meine Teilnahme am

Ellionor-Holland-Preis, Landsberg

 

 

Foto und Bild: Katrin Gabriel: Desaster bei Herkomer Rallye, 100x80 cm hoch, Acryl. Collage, Pigmente auf Leinwand

Hubert Herkomer war seinerzeit nicht nur ein weltberühmter Portraitmaler, sondern ein vielseitiges Genie. Das Herkomermuseum im Mutterturm beheimatet seine wertvolle Sammlung mit Aquarellen, Ölgemälden und Druckgrafiken.

Anläßlich des 100jährigen Todestages des Landsberger Ehrenbürgers Hubert von Herkomer (1849-1914) wurden Künstler zur Teilnahme am „Ellionor-Holland-Preis“ aufgerufen, Motto: „Wie würde Herkomers Kunst heute aussehen?“

Der zeitweise in England Lebende installierte damals die Herkomer Rallye, die auch heute noch, vornehmlich mit Oldtimern, ausgetragen wird. Diese Tatsache zündete in mir eine Idee.  Dem Zeitgeist entsprechend: bad news are good news, sah ich die Schlagzeile in der Augsburger Allgemeinen vor mir (dessen Inhaberin E. Holland ist): Desaster bei Herkomer Rallye und gestaltete daraufhin das obige Bild.

 


 

abc - art berlin contemporary

Hallen der Station am Gleisdreieck, 10785, Berlin, Potsdamerstr. 93

18.-21.9.2014 - 11 bis 20 Uhr

 

Messefoto Katrin Gabriel

Die abc ist ein Zusammenschluss nationaler und internationaler Galerien, angeschoben durch junge Berliner Galeristen. Ziel ist es, den Kunstmarkt-Standort Berlin zu fördern und die Teilnehmer zusammenzuführen.

2008 gegründet, findet die abc art berlin contemporary seitdem jährlich Mitte September statt. „110 neue Positionen zeitgenössischer Kunst“ werden dort gezeigt, so steht es in der Ankündigung, was immer das genau heißen mag.

Vier Tage für diese Ausstellung der Superlative reichen kaum aus, um Vielfalt, Stimmungen, Menschen, Anregungen, Kontakte zu Kunst aufzunehmen. Sogartig zieht jede Halle die Besucher unentrinnbar hinein.

Doch tauchen dazu auch Fragen auf: Wurden die dort gezeigten Kunstwerke expliziet für die puristisch simple Halle produziert? Wurden sie ausgewählt, weil sie so gut zu nackten Betonwänden und Stahlkonstruktionen passen? Oder sind gar einige noch in der Produktionsphase?

Der Schwerpunkt liegt in jedem Fall auf Rätsel gebenden Installationen wie etwa unordentlich zerzauste Stuhlreihen,  eine Art Telefonhäuschen, ein Buffet, ein im Bau begriffenes Holzhaus, wo erst das Gerippe steht, fast ein Teppich aus riesigen Geldscheinen. Ein Bildnerisches Kunst ist ein an Klee orientiertes Bausteinbild, riesige Grundrißzeichnungen auf Fahnen.  Eine Erholung für die Sinne sind Illustrationen aus alten Büchern, in Wand füllenden Vergrößerungen.

Unabdingbar brauchen moderne Ausstellungen auch Performances; sie titeln etwa „come dine with us at abc“ „program with the little once“ oder „abc program“

Ungemein inspiriert, doch erschöpft von immenser Kunstessenz, baut die Magie dieser von aller Welt bewunderten Stadt wieder auf – und man trifft Künstler und Galeristen, denen es genau so ergeht.